Pectra-Release auf der Gnosis-Chain verheißt Gutes für den großen Ethereum-Hardfork nächste Woche, sagt Safe's Meissner

Wie in den Vorjahren hat die Gnosis Chain das nächste große Pectra-Upgrade von Ethereum vorweggenommen. Und glücklicherweise verlief die Integration reibungslos, sagte Safe (ehemals Gnosis Safe) Mitbegründer Richard Meissner in einem Interview mit The Block.

Der Schritt erfolgt vor der Einführung des Pectra-Upgrades im Ethereum-Mainnet, das Anfang nächster Woche nach mehreren Verzögerungen aufgrund unerwarteter Komplikationen beim Testen erwartet wird – einschließlich eines Konfigurationsfehlers, der das Holesky-Testnetz lahmlegte.

"Es hat funktioniert, was Vertrauen schafft, da GnosisChain tatsächlich sehr, sehr ähnlich ist, sowohl in der Einrichtung als auch in der Technik, wie das Ethereum-Mainnet funktioniert", sagte Meissner. "Es hat auch eine sehr, sehr große Validatorenmenge – das schafft ebenfalls viel Vertrauen. Es ist schön zu sehen, dass es eine Woche vor dem Zeitplan funktioniert."

Pectra wird oft als das wichtigste Upgrade von Ethereum seit der Dencun-Veröffentlichung im Jahr 2024 bezeichnet, die eine völlig neue Art von Transaktion (sogenannte Blobs) einführte, um das wachsende Layer-2-Ökosystem zu unterstützen, neben anderen Fortschritten.

Das vollständige Pectra-Release besteht aus 11 Ethereum Improvement Proposals (EIPs), die darauf abzielen, die Benutzererfahrung sowie die Netzwerkleistung und -funktionalität zu verbessern. Besonders bemerkenswert ist EIP-7702, das ebenfalls eine neue Transaktionsart einführt, um die "Account-Abstraktion" zu verbessern.

Die Account-Abstraktion ermöglicht es Ethereum-Wallets (auch bekannt als extern verwaltete Konten), sich mehr wie Smart Contracts zu verhalten, die Aufgaben für Benutzer übernehmen können. Dies ermöglicht es Benutzern, komplexe Regeln für die Transaktionsvalidierung festzulegen, "soziale Wiederherstellungs"-Sicherungen für ihre Vermögenswerte hinzuzufügen und mehr ihrer Blockchain-Aktivitäten zu delegieren.

Pectra wird auch andere Änderungen beinhalten, wie die Erhöhung der Menge an ETH, die Validatoren staken können, auf 2.048 ETH von 32 ETH und die Verdopplung der L2-Datenblobs auf sechs pro Block. Es wird auch Benutzern ermöglichen, Gaszahlungen in anderen Token als ETH zu leisten, wie USDC oder DAI.

Gnosis-Testumgebung

Die meisten dieser Verbesserungen sind in der Gnosis-Version des Upgrades enthalten, mit Ausnahme des neuen Blob-Zeitplans, schrieb das Team in einer Ankündigung. Es gibt jedoch einige einzigartige Merkmale, wie die Erhöhung des Validator-Staking-Limits von 1 GNO auf 64 GNO.

Gnosis Chain ist eine Layer-1-Blockchain, die eng mit Ethereum verbunden ist. Sie wurde 2018 als xDai Chain gestartet und hat häufig eine Rolle bei Ethereum-Hard-Fork-Tests gespielt, teilweise aufgrund ihrer niedrigeren Staking-Anforderungen und Validatorenbasis, was kostengünstigere Stresstests in einer Live-Umgebung ermöglicht.

"Bei Gnosis Chain ist es unser Ziel, ein Netzwerk zu sein, das die Einführung von Ethereum beschleunigt – wir legen Wert darauf, ein wertvoller Beitrag zum Ethereum-Ökosystem zu sein", sagte Philippe Schommers, Leiter der Infrastruktur bei Gnosis, in einer Erklärung. "Während wir Pectra implementieren, hoffen wir, dass Ethereum wertvolle Einblicke aus unserer Erfahrung gewinnt."

Gnosis hat die Veröffentlichung von Pectra für den 30. April geplant, nach zwei erfolgreichen Testnet-Implementierungen im März auf dem Chiado-Testnetz von Gnosis und dem neuen Hoodi-Testnetz von Ethereum. Ethereum wird sein eigenes Pectra-Upgrade am 7. Mai starten.

Frühere Fehler

Hoodi entstand aus Gesprächen über die Einführung eines "Schatten-Forks" des fehlerhaften Holesky-Testnetzes, das etwa zwei Wochen lang keine Transaktionen verarbeiten konnte, nachdem ein Pectra-Test fehlgeschlagen war. Dies geschah einige Wochen nach einer chaotischen Sepolia-Testnet-Veröffentlichung, bei der einige Ausführungsschicht-Clients keine Transaktionen verarbeiten konnten. 

Forscher der Ethereum Foundation haben betont, dass beide Fehler nicht direkt mit dem Pectra-Upgrade selbst zusammenhingen, sondern eher mit Eigenheiten im Testprozess. Meissner merkt jedoch an, dass eine Live-Testumgebung wie Gnosis ein gutes Indiz dafür ist, dass Pectra letztendlich funktionieren wird.

"Ich habe keine größeren Ausfälle gesehen